17.06.16 - Was vom 9. bis 12. Mai 2016 mit den Praktischen Arbeiten begonnen hatte und durch die schriftlichen Prüfungen ergänzt wurde, fand am 1. Juli im Landgasthof in Schönbühl sein gebührendes Ende.
Peter Wäfler, Präsident von Farriertec Suisse, begrüsste Ausbildner, Eltern und Gäste zur Ehrung der erfolgreichen Lehrabgänger. Gastreferent Charles F. Trolliet sprach zu den frisch diplomierten Hufschmieden als Pferdebesitzer, Tierarzt und Präsident des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport (SVPS). Er blickte zurück auf seine Studienzeit. Der Pferdebestand stieg seither stetig an und liegt momentan bei nahezu 112 000 Equiden. Er bemerkte, dass die Arbeit der Pferde seither nicht zunahm und zahlreiche Pferde unterbeschäftigt sind und hohe Anforderungen an den Hufschmied stellen. Er sieht hier einen wichtigen Aspekt für die jungen Hufschmiede, die Pferdebesitzer gut zu beraten. Mit der Aufforderung, offen und kritisch im Sinne des Pferdes zu sein, gratulierte er den erfolgreichen Lehrabgänger/innen.
Vielfältige QV-Aufgaben
Die Chefexperten Urs Würsch (Deutschschweiz) und Daniel Bonzon (Westschweiz) gaben einen Einblick in die QV-Aufgaben. Der Beschlag des Freibergerpferdes wird doppelt gewichtet. Orthopädische Beschläge erfolgten «Handgeschmiedet» und «Abgeändert» auf den abgesetzten Huf. Das diesjährige Schmiedewerkzeug war eine Wolfsmaulzange. Gestempelte vordere Muli-Hufeisen sowie hintere Falzhufeisen in der Grösse einer 3 galt es möglichst passgenau zu schmieden. Beim Konstruieren einer Bohrhilfe wurden Schweissverfahren und Bankarbeit geprüft. Damit ein Hufschmied seiner Kundschaft Bestandteile des Hufes und des Pferdebeines aufzeichnen kann, wird dem Zeichnen in der Schule und in den ÜK Beachtung geschenkt und am QV erfolgt eine Zeichnungsaufgabe.
«Wenn die Funken sprühen...»
Peter Oehrli, Stubenmeister der Zunftgesellschaft zu Schmieden Bern, ehrte die drei besten mit einer Urkunde und einem namhaften Geldpreis. Mit einem Notenschnitt von 5.2 in den praktischen Arbeiten erreichte Roman Steudler den ersten Rang. Zweitplatzierter mit 5.0 wurde Mathieu Lanz aus Satigny, Michele Schmid erreichte den dritten Platz. Sascha Ullmann als Vertreter der Zunft zur Schmiden Zürich begann seine Grussbotschaft mit dem Zunftlied: «Wenn die Funken sprühen und die Eisen glühen, Frisch, Gesellen, hämmert lustig drein...» und überbrachte dem besten Lehrabgänger des QV 2016 die Einladung an das zünftige Zürcher Frühlingsfest, das «Sächsilüüte 2017». Erstmals beteiligte sich diesmal die Abbaye des Maréchaux aus Fribourg und offerierte nebst drei Zunftbüchern einen Preis für alle, eine Beteiligung am Apéro. Hans Wittweiler, Quästor des Prüfungskreises 16, überbrachte ein Taschenmesser an Rebecca Tippmann, zweitbeste Hufschmiedin aus dem Kanton Zürich mit einem Notenschnitt von 4.9.
Schlüssel zum Erfolg
Peter Wäfler überreichte allen Kandidaten ein Präsent in der Form eines Bartschlüssels aus Schokolade, ein Symbol für den Erfolg. Alle Anwesenden durften im Garten des Landgasthofes auf den Erfolg ihrer Lernenden, Kinder und zukünftiger Berufskollegen anstossen. Beim Betrachten der ausgestellten Prüfungsarbeiten kamen die Erinnerungen an die schweisstreibenden Arbeiten wieder hoch und es wurden lebhaft Gedanken ausgetauscht.