08.11.24 - Die Verbandsratssitzung 2024 des AM Suisse fand am 8. November in Luzern statt. Das Wichtigste finden Sie hier zusammengefasst.
Nach den Fachverbandsversammlungen der Agrotec Suisse und Metaltec Suisse am Vormittag und einem Stehlunch zu Mittag eröffnete der AM Suisse-Zentralpräsident Peter Meier die Verbandsratssitzung.
Das Jahr 2024 war geprägt von der intensiven Arbeit an der Strategie 2025–2029, aus der sich in jeder Sparte das Arbeitsprogramm ableitet. Das Erweiterungsprojekt BZA Campus kommt gut voran. Die Erarbeitung des Budgets 2025 stellte jedoch eine grosse Herausforderung dar.
Statutarisches und Protokollgenehmigung
Zum Anfang der Verbandsratssitzung wurde das Abstimmungs- und Wahlbüro bestellt und auf die Genehmigung des Protokolls des Verbandsrats 2023 hingewiesen.
Arbeitsprogramm 2025
Peter Meier begann mit der Präsentation der gemeinsamen Verbandsaufgaben inkl. Immobilien.
Die aktive Einflussnahme auf staatliche Institutionen, um gute Rahmenbedingungen für KMU sicherzustellen, bleibt auch 2025 von Bedeutung. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftsverbänden, wie dem Arbeitgeber- und dem Gewerbeverband. Besonders erwähnenswert ist die Gruppe Ausbaubewerbe GAG von bauenschweiz, die 2024 massgeblich dazu beitrug, die Verdoppelung der Verjährungsfrist von Baumängeln auf 10 Jahre zu verhindern. Aktuell wird zudem die Motion Diana Gutjahr für faire Erfüllungsgarantien unterstützt sowie die Motion Sandra Sollberger betreffend Förderung der dualen Bildung, mit der Verbände und KMU mehr finanzielle Unterstützung für die Berufsbildung erhalten sollen.
Strategie und Massnahmen werden auf Ebene der Fachverbände wie auch des AM Suisse anhand von vier jährlichen Fokusthemen überwacht und bei Bedarf korrigiert. Ein wichtiges Instrument dazu ist die Mitgliederumfrage; Peter Meier dankte den Mitgliedern für die Teilnahme.
In der Bildungspolitik gelten als Prioritäten weiterhin die aktive Mitarbeit bei Erarbeitung und Umsetzung der Bildungsstrategie 2030 des Bundes sowie bei Bildungsvorlagen in den Gremien Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK), Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK) und Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). Es wird Einsitz in die Vorbereitungsgruppe zum Dialogforum Berufsfachschulen und überbetriebliche Kurse genommen.
Bei den Themen Politik, Recht, Sozialpartnerschaft sowie Verbands- und Konjunkturfragen umfassen die Aufgaben 2025 nebst Vollzug und Kontrolle des LGAV und den jährlichen Lohnverhandlungen auch die Etablierung des Informationssystems Allianz Bau ISAB.
Im Bereich Marketing und Kommunikation sind einige der priorisierten Aufgaben der Ausbau des Informationsgehalts im Mitgliederbereich der Website und des Online-Marketings mit einem neuen CRM sowie der Ausbau des Webinar-Angebots.
An der letzten Lohnumfrage hatten 292 Firmen teilgenommen und 2025 wird zusätzlich auch wieder ein Betriebsvergleich durchgeführt. Für diese zwei wichtigen Evaluationsinstrumente im Bereich Betriebswirtschaft ist eine zahlreiche Teilnahme sehr wichtig.
Über das Arbeitsprogramm des Bildungszentrums Aarberg (BZA) informierte Paul Furrer. Dort ist die Anpassung der Vorbereitungskurse an die neuen eidgenössischen Prüfungsordnungen im Metallbau im Gange; im Zuge der Revision werden neue Weiterbildungsmodule angeboten.
Budget 2025
Die sehr gute Finanzlage des AM Suisse bleibt stabil, das Budget 2024 wird voraussichtlich eingehalten werden, der Mitgliederbeitrag 2025 wird unverändert beibehalten.
Die «Gemeinsamen Verbandsaufgaben» müssen 2025 mit einem Plus abschliessen und alle Projekte einen klaren Mitgliedernutzen aufweisen. Grössere Investitionen sind für die Umsetzung der Informatikstrategie vorgesehen. Für vertiefte Informationen zum Budget 2025 wurde auf den Informationstag verwiesen.
Das BZA erwartet 2025 höhere Erträge, die vor allem für den ebenfalls höheren Personalaufwand benötigt werden. In beiden Bildungssparten soll laut Budget 2025 ein Gewinn im tiefen einstelligen Prozentbereich des Ertrages verbleiben.
Die Stimmberechtigten nahmen sowohl das Arbeitsprogramm 2025 für den Bereich GVA als auch BZA einstimmig an. Ebenfalls einstimmig angenommen wurden die Mitgliederbeiträge in unveränderter Höhe sowie das Budget 2025 für den Bereich GVA inklusive Immobilien wie auch für das BZA.
Lohnanpassungen 2025
Der Direktor AM Suisse, Bernhard von Mühlenen, informierte über die Lohnanpassungen 2025. Die Vereinbarung zwischen der PKLM und den Gewerkschaften Unia und Syna sieht eine generelle Erhöhung um 40 Franken pro Monat für alle dem Landesgesamtarbeitsvertrag (LGAV) unterstellten Arbeitnehmer vor. Die Gesamtlohnsumme soll per Stichtag 31. Dezember 2024 um 0,5% erhöht werden. Die Verteilung dieser Erhöhung ist dem Betrieb freigestellt und soll individuell, funktions- und leistungsbezogen erfolgen. Angepasst wurden auch die Mindestlöhne für Mitarbeitende mit EFZ-Abschluss in unseren Branchen.
Der Verbandsrat genehmigte die Lohnanpassungen ohne Gegenstimme oder Enthaltung. Die Branchenkonferenzen der Gewerkschaften werden ebenfalls noch zustimmen müssen, damit die Lohnanpassung allgemeinverbindlich erklärt werden kann. Der AM Suisse wird darüber zeitnah informieren.
Anpassungen Statuten und Reglemente
Ebenfalls wurden kleinere Änderungen an der Geschäftsordnung und weiteren Reglementen vorgestellt. Diese wurden ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen angenommen. Darunter waren Präzisierungen bei der Geheimhaltungspflicht sowie das Reglement des Berufsbildungsfonds (BBF). Paul Furrer stellte das Organisationsreglement des Schulvorstands BZA vor und legte es ebenfalls zur Abstimmung vor. Die Stimmberechtigten genehmigen auch diese Anpassungen einstimmig.
Anträge
Anträge waren keine zur Abstimmung eingereicht worden.
GPK-Bericht
Roland Haldimann, Präsident der Geschäftsprüfungskommission, erstattete Bericht aus Sicht der GPK. Diese trat 2024 im April und im September zusammen. Alle Fragen wurden zur vollständigen Zufriedenheit beantwortet. Es wurden 2024 ausserdem Kontrollinstrumente eingeführt, die bei Bedarf ein schnelles Eingreifen und eine Korrektur ermöglichen würden.
Erweiterung Campus BZA
Peter Joos, Branchenvertreter Metallbau in der Baukommission, berichtete über den Stand des Erweiterungsprojekts Campus BZA.
Zurzeit läuft die Ausschreibungs- und Vergabephase. Mitgliederbetriebe, die sich für einzelne Auftragspositionen haben vormerken lassen, erhalten automatisch die Ausschreibungsunterlagen. Die Gebäudestruktur ist definiert, die Grundrisse wurden an die Bedürfnisse angepasst, aktuell steht die Detailplanung an. Peter Joos illustrierte den Verlauf des Projekts mit Drohnenbildern von der Baustelle.
Aktualisierte Informationen zum Projekt BZA Campus werden laufend auf der AM Suisse-Website unter «BZA - Erweiterung Campus Bildungszentrum Aarberg» veröffentlicht.
Gastreferat und Abschluss
Herr Urs Furrer, neuer Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes SGV stellte im diesjährigen Gastreferat den Gewerbeverband mit Bezug auf dessen Fokusthemen und politischen Lobbyarbeit vor, welche die Branchen des AM Suisse besonders betreffen.
Mit gebührendem Dank an alle Beteiligten schloss Zentralpräsident Peter Meier die Verbandsratssitzung 2024, wünschte den Anwesenden für die verbleibenden Wochen im alten Jahr alles Gute und freute sich bereits auf ein Wiedersehen an der Delegiertenversammlung 2025 in Aarau.
Wichtigste Termine 2025
- 27.06.2025: Fachverbandsversammlungen und Delegiertenversammlung AM Suisse, Aarau
- 17.–21.09.2025: SwissSkills 2025, Bern
- 07.11.2025: Fachverbandsversammlungen und Verbandsratssitzung AM Suisse, Luzern
Links
Bericht FVV Metaltec Suisse
Bericht FVV Agrotec Suisse
Lohnanpassungen 2025