QV Hufschmiede 2023


13.07.23 - «Alles richtig gemacht»



Am Freitag, 7. Juli 2023 durften 13 Hufschmiedinnen und Hufschmiede im Restaurant Punkt in Freiburg das Diplom für ihr erfolgreiches Qualifikationsverfahren QV entgegennehmen. Gastgeberin war dieses Jahr die Abbaye des Maréchaux Fribourg.

Der Weg zum Qualifikationsverfahren ist ereignisreich. Zu Beginn der Lehre sprechen wir im ersten überbetrieblichen Kurs von den Erfahrungsnoten, die in vier Jahren dann zusammen mit den restlichen Noten zum Lehrabschluss gehören. Den jungen Lernenden ist jeweils anzusehen, dass diese Zeitspanne noch sehr lange geht. Für uns als Kursleiter vergeht die Zeit mit der Klasse sehr schnell, bis wir für sie die Prüfung organisieren. Die Klasse 2019 bis 2023 hatte es nicht einfach und während der Ausbildung einige Einschränkungen durch die Covid-Pandemie erlebt. Schmieden mit Maske war definitiv keine einfache Aufgabe. Das diesjährige QV verlief dagegen ohne Einschränkungen und im gewohnten Rahmen. 

Anspruchsvoller und zeitintensiver Einsatz
Die Prüfungskommission und die Experten für den Normalbeschlag im Betrieb absolvierten vorgängig eine eintägigen Expertenschulung zu Gunsten einer gleichwertigen Notengebung. 13 Kandidaten wurden so in ihrem Lehrbetrieb am Pferd und im Bildungszentrum in Aarberg geprüft. Dort waren fast doppelt so viele Personen als Experten im Einsatz. Ihnen gilt ein spezieller Dank! Nebst ihrem Engagement als Ausbildner nehmen sie sich Zeit, die Arbeiten vor Ort zu überwachen und die realisierten Produkte zu bewerten. Diese Aufgabe ist anspruchsvoll und zeitintensiv. Nach den praktischen Arbeiten vergehen einige Tage, bevor an den Berufsschulen die schriftlichen Arbeiten durchgeführt werden. Diese drei Dossiers beinhalten Fragen aus den Bereichen Hippologie, betriebliche und technische Grundlagen sowie Hufschmiedetechnik. Bestimmt haben die Kandidaten auch dabei geschwitzt, aber nicht im gleichen Ausmass wie bei den praktischen Arbeiten. Ob im Anschluss die schriftliche Prüfung der Allgemeinbildung die schwierigste ist, kann ich nicht beurteilen, sie gehört halt einfach auch zum Lehrabschluss dazu.

Post vom Kanton
Bis zur Bekanntgabe der Resultate durch den Kanton des Ausbildungsbetriebes vergehen wiederum einige Tage. Kuverts vom Kanton werden nicht immer mit Freude geöffnet, schliesslich werden von diesen Stellen auch Steuerrechnungen und Bussen versendet. Auch diese Post öffnet man mit Respekt. Welche Schlussnote steht auf dem Notenblatt und wurde die Prüfung bestanden? An der diesjährigen Ehrung, die erstmals in Fribourg durchgeführt wurde, begrüsste der Präsident der Abbaye des Maréchaux, Dominique de Buman, die zahlreichen Gäste und die Abschlussklasse mit grosser Anerkennung für die erbrachten Leistungen. Er betonte, dass es für die Ausbildung nicht nur Hartnäckigkeit braucht, sondern auch die Unterstützung der Eltern und der Ausbildner. «Heute ernten Sie die Früchte der Arbeit und ich wünsche Ihnen viel Glück im Beruf und beim persönlichen Engagement.

Ehrungen und Verdankungen
Als Präsident Farriertec Suisse führte Peter Wäfler souverän durch die Ehrung. Dabei durfte er – neben der gastgebenden Abbaye des Maréchaux – die Zünfte aus Bern und Zürich willkommen heissen. Die Zunftgesellschaft zu Schmieden Bern, vertreten durch ihren Obmann Urs Reinhard und Stubenmeister Pierre-André v. Zeerleder, ehrte die drei besten praktischen Arbeiten. Marco Müller erreichte mit einem Notenschnitt von 5.1 den 1. Rang. Thibaud Wiedmer folgte ihm dicht mit einer auf 5.1 aufgerundeten Note. Mit Julie Lanz erreichte die einzige Westschweizerin den 3. Rang und durfte einen Preis der Zunft entgegennehmen. Jürg Honegger, Zunftmeister der Zunft zur Schmiden Zürich, überreichte die Einladung ans Zürcher Sechseläuten 2024 für die beste Gesamtnote an Thibaud Wiedmer mit einer Note von 5.1. Dann durfte Julie Lanz noch einmal die Bühne. Zuerst überbrachte ihr Daniel Gebhard den 1. Preis der Berufsschule Epsic Lausanne, dann folgte die Ehrung der Abbaye des Maréchaux durch Dominique de Buman. 

Schliesslich bedankte sich Peter Wäfler bei den Experten, Fachlehrern, Berufsschullehrern und Eltern. Den jungen Hufschmiedinnen und Hufschmieden gab er auf den Weg: «Arbeitet verantwortungsvoll zu Gunsten unserer Kunden – den Pferden.» Er freue sich auf ein Wiedersehen und er lud die ganze feierlich gestimmte Gesellschaft zu einem regionalen Apéro ein.

Zurück zur Liste