23.04.19 - Die Hufschmiede kürten ihren neuen Schweizer Meister der Lernenden 2019.
Die Hufschmiede kürten ihren neuen Schweizer Meister der Lernenden 2019. Ausgetragen wurde der Wettbewerb im Rahmen der SwissSkills am 13. und 14. April 2019 an der OFFA in St. Gallen. Die Goldmedaille holte Jeremy Zuber aus Müntschemier.
Im Kampf um den begehrten Schweizer Meistertitel zeigten 29 junge, ambitionierte Hufschmiede unter viel Publikumsbeachtung vollen Einsatz. Den Wettkampf für sich entscheiden konnte Jeremy Zuber (Lehrbetrieb: Haras National Suisse, Avenches), Silber geht an Daniel Oetiker aus Siggenthal Station (Lehrbetrieb: Silvan Erne, Lengnau) und Maximilian Pressnig (Lehrbetrieb: Bühler Schmiede AG, Abtwil) errang Bronze.
Die Berufsmeisterschaften
Die Kandidaten hatten sich während zwei Tagen in insgesamt vier Prüfungen zu beweisen. Als Erstes stellten sich die Teilnehmer in der Disziplin geübte Hufeisen der Aufgabe, ein Vorderhufeisen aus 30/10 mit Maslotte für eine grosse Zehenkappe sowie ein hinteres Wandgängerhufeisen mit Zehenkappe zu schmieden. In der zweiten Prüfung stand das Schmieden eines Paars hinterer Stempelhufeisen auf dem Programm. Die Kappen galt es mit einem Bob-Punch zu bearbeiten und ein Eisen auf ein Hufpräpart zu beschlagen. Am zweiten Wettkampftag hatten die Kandidaten beim «Adlerauge» (Eagle Eye) zehn Sekunden Zeit, sich einen Pferdehuf einzuprägen, um gleich darauf ein möglichst passgenaues Hufeisen aus dem Gedächtnis anzufertigen. Und das alles in äussert knappen 20 Minuten. Bei der vierten und letzten Prüfung galt es in der Disziplin «Surprise» zwei Hufeisen ohne Vorbereitung innerhalb von 60 Minuten zu schmieden. Hier war es ein Vordereisen mit Stempellochung und Bob-Punch-Kappe sowie ein Hintereisen mit Falz und breiter Zehe. Die Schwierigkeit bestand darin, die Masse der Musterhufeisen und deren Besonderheiten genau zu treffen.
Zum Wettkampf sagt Christian Krieg, Projektleiter Farriertec Suisse: «Es ist erfreulich, dass das Teilnehmerfeld jeweils so gross ist und der Wettbewerb auf reges Interesse stösst. Die Teilnehmenden sind mit grossem Engagement mit dabei», und meint weiter: «Als sehr positiv empfinde ich ebenfalls die guten Gespräche mit den zahlreichen Zuschauern.» Zum eingespielten Team gehören auch die beiden Richter Joël Spycher, Ausbildner am Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere, und David Barras, Ausbildner am Schweizer Nationalgestüt in Avenches. Sie stellten sicher, dass die Eisen konsequent mit dem gleichen Massstab bewertet wurden. «Gerade im Mittelfeld sind die Unterschiede sehr klein, hier kommt es auf kleine Details an», so Joël Spycher. Ebenfalls mit vor Ort ist Daniel Gebhard, der die Westschweizer Lernenden in der Theorie ausbildet und sie zur Teilnahme motiviert. «Der Wettkampf ist immer eine sehr gute Vorbereitung auf das Qualifikationsverfahren. Die Lernenden lernen beispielsweise auch mit Stress umzugehen, was ihnen dann an der Prüfung zugutekommt.»
SwissSkills an der OFFA
Die OFFA mit ihrer 36. Pferdemesse bot einmal mehr den idealen Rahmen für die SwissSkills der Hufschmiede. Der materialintensive Anlass mit zehn Arbeitsplätzen verdankt sein Gelingen abermals auch Philipp Bühler und seiner Familie sowie dem Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere, die sich beim Transport und dem zur Verfügung stellen von Material engagierten. Zudem erfreuten sich die Teilnehmer nebst der bleibenden Erinnerung an einen gelungenen Wettkampf an zahlreichen Sponsorengeschenken. Erfreulicherweise engagierten sich alle drei in der Schweiz tätigen Hufeisenlieferanten am Sponsoring dieses Wettkampfes. Mit Naturalpreisen kann die Arbeit nun erfolgreich weitergehen.