01.02.23 - Im Herbst 2022 hat AM Suisse wieder den «Wirtschaftsbarometer» durchgeführt.
Im Herbst 2022 hat AM Suisse wieder den «Wirtschaftsbarometer» durchgeführt. Die halbjährliche Online-Umfrage misst den Puls der Mitgliederfirmen und erhebt deren wirtschaftliche Lage.
Das Weltgeschehen hält die Unternehmen weiterhin auf Trab. Nach der Pandemie sorgte der Krieg in der Ukraine für steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie Lieferengpässe, welche die Mitgliederfirmen zu spüren kriegten. Auch im zweiten Halbjahr 2022 sind die Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung von Unsicherheit geprägt und fallen im Wirtschaftsbarometer entsprechend verhalten aus.
Metaltec Suisse
Die Mehrheit der Umfrageteilnehmenden gibt an, verglichen mit dem zweiten Halbjahr 2021, unbefriedigende bis gleichbleibende Umsätze und Erträge erzielt zu haben – bis auf die Westschweiz, die gemäss Angaben zufriedenstellende bis gute Ergebnisse verzeichnete. Die Erwartungen für das erste Halbjahr 2023 sind verhalten: Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmenden geht davon aus, dass die Geschäftsentwicklung mehr oder weniger stagnieren wird. Ein Viertel schaut vorwiegend pessimistisch in die Zukunft. Mit den steigenden Energiepreisen und den anspruchsvollen (Lohn)forderungen seitens Arbeitnehmer werden herausfordernde Zeiten erwartet.
Rund 28 Prozent der Unternehmen geben an, dass der Personalbestand gegenüber dem zweiten Halbjahr 2021 gleichgeblieben ist. Bei etwas mehr als einem Viertel ist dieser jedoch zurückgegangen. Es fehlt in allen Landesteilen an genügend Fachpersonal. Nur ein Drittel aller Befragten verfügt gemäss Umfrage über ausreichend Fachpersonal. Ein ausschlaggebender Grund dafür sei, dass nach der Ausbildung viele die Branche wechseln und den gelernten Beruf nicht ausüben würden. Auch im zweiten Halbjahr 2021 konnten nicht alle offenen Lehrstellen in der Metallbau-Grundbildung besetzt werden.
Durchschnittlich reichen die Auftragsbestände ca. zwei Monate, bei einer kleinen Mehrheit bis zu drei Monaten oder mehr.
Agrotec Suisse
Verglichen mit dem gleichen Semester im Vorjahr wurde der Umsatz «Werkstatt» und «Ersatzteile» bei über 50 Prozent der Mitgliederfirmen als gleichbleibend beurteilt, während der Umsatz «Verkauf» für 40 Prozent der Teilnehmenden tiefer ausfällt. Der Lagerbestand verharrt bei den meisten Unternehmen auf gleichem Niveau, bei mehr als einem Drittel hat dieser zugenommen.
Es wird mehrheitlich erwartet, dass die Geschäftsentwicklung im nächsten Semester stagnieren wird, 28 Prozent erwarten jedoch eine Verschlechterung. Als Ursache werden unter anderem die massiv gestiegenen Preise und Lieferengpässe genannt.
Der Personalbestand in den Landtechnik-Betrieben ist durchschnittlich gleichgeblieben und zwei Drittel der gesamtschweizerischen Teilnehmenden melden zu wenig Fachpersonal.
Alle Lehrstellen des Berufs «Baumaschinenmechaniker/in EFZ» mit Lehrbeginn 2022 konnten besetzt werden. Hingegen konnten nicht ganz alle Lehrstellen der Berufe «Landmaschinenmechaniker/in EFZ» und «Motorgerätemechaniker/in EFZ» vergeben werden.